Hallihallo ihr Lieben,
am Donnerstag war es nun endlich so weit, ich hab es tatsächlich mal geschafft aus der Stadt raus zu kommen und nicht nur für einen halben Tag in einer anderen versmogten Stadt zu hocken. Ziel diesmal war der Huangshang 黄山 oder auch die gelben Berge genannt. Diese liegen im Süden der Nachbarprovinz Anhui, denn beim Huangshan handelt es sich nicht um einen einzelnen Berg, sondern um ein kleines Gebirge, welches ca. 70 Gipfel hat, wovon der Lotusgipfel mit 1864m der Höchste ist. Das Granitgebirgebirge ist vor etwa 100 Mio. Jahren entstanden und von jeher bei den Chinesen bekannt. So haben sich nicht nur Unmengen an Dichtern und Malern von vor über 1000 Jahren schon für diese Berge interessiert (sollte euch mal wieder ein chinesisches Tuschebild mit Bergen drauf über den Weg laufen, dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie von eben diesen Bergen inspiriert wurden bei ca. 100%), sondern auch jetzt bietet es vielen Menschen (vor allem Filmmenschen) Inspiration. Seit des Bekanntwerdens des Gebirges darf es sich auch als einer der "fünf heiligen Berge" bezeichnen.
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vlnr: Lin, Arthur, Ange, Kali, Flavia, ich und vorn Fred |
So jetzt aber genug der langen Vorrede!
Donnerstagnachmittag ging es dann endlich los. Diesmal mit von der Partie waren
Flavia, Ange, Kali, Lin, Arthur und Fred. Fred ist ein Klassenkamerad von Lin
und mir, ist hochgradig hyperaktiv, immer gut gelaunt und liebt es sich bei
anderen Leuten ins Bild zu stellen. Zusammen ergaben wir doch eine recht
lustige Truppe und haben die kurze Zeit sehr genossen. Mit dem Zug ging es in 5
1/2Stunden nach Huangshan Stadt. Wir haben alle einen Platz im Kaiche 开车gebucht. Übersetzt heißt das
„schnelles Fahrzeug“, jedoch muss dieser Name noch aus der technischen
Steinzeit stammen, denn schnell ist wirklich etwas anderes, unter den
chinesischen Zügen ist er sogar einer der Langsamsten. Aber so hatten wir die
Gelegenheit die Gewohnheiten im Zug bis ins Letzte auskosten zu können. Dazu
zählen unter anderem immer mal den Sitzplatz mit Chinesen zu wechseln, eine
Lochtoilette im fahrenden Gefährt auszuprobieren (das Loch geht mehr oder
weniger direkt auf die Gleise, aber dafür werden sie in Bahnhofnähe immer
abgeschlossen), sowie in den Genuss
eines Wasserboilers für Instantnudelsuppe und Tee im Zug und Rauchern unter
einem Rauchen-Verboten-Schild zu kommen. Ich muss doch sagen, dass diese Fahrt
sehr entspannt war und im Vergleich zur Deutschen Bahn doch um einiges
angenehmer war. Als wir dann abends gegen zehn endlich im Hostel angekommen
waren, gab es nur noch ein kurzes Abendbrot und dann ging es ab ins Bett, denn am
nächsten Morgen war geplant, dass uns ein Bus einsammelt und zum eigentlichen
Berg bringt. Dafür mussten wir viel zu
früh aufstehen, aber was tut man nicht alles um mal wieder was zu erleben.
Nachdem wir dann noch einmal umgestiegen sind und dann endlich am Berg waren,
wurden erst einmal sämtliche Klamotten ausgezogen, denn wieder erwarten war es
doch recht warm und nach ungefähr zehn Schritten bergauf war es sowieso viel zu
warm.
Um
den Berg besteigen zu können muss man hier jedoch erst einmal Eintritt
bezahlen!!! Und dann ist das auch nicht nur ein popeliger kleiner Spendenbeitrag,
sondern das geht richtig ins Geld. Zum Glück hat uns der Studentenausweis mal
wieder weiter geholfen und so haben wir nur umgerechnet ca. 20€ bezahlt. Das
klingt zwar nicht viel, aber das ist mehr als die drei Nächte im Hostel
zusammen. Naja, aber Wert war es das auf alle Fälle, denn schon nach kurzer
Zeit umgab uns herrliche Stille. Glücklicherweise sind Chinesen zu faul um
wirklich zu klettern und nehmen deswegen alle die Seilbahn. Und so hatten wir
den Weg fast für uns allein. Obwohl, so ganz stimmt das nicht, denn einige kamen uns entgegen und dann gibt es da immer noch die Lastenträger. Denn die
Seilbahnen sind nur für Personen gedacht und nicht für andere Lasten. Straßen
auf die Berge gibt es keine und deswegen müssen jede Menge Männer alles was die
Hotels und kleinen Läden auf dem Berg brauchen hochschleppen. Ich habe noch nie
in meinem Leben einen so anstrengenden Job mit eigenen Augen gesehen und muss
diesen Männern meinen höchsten Respekt aussprechen!
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Da können sie noch jubeln! |
Denn über einer Holzstange
haben sie an beiden Seiten Säcke und Kisten hängen die jeweils ca. 40Kg wiegen,
insgesamt sind das also in etwa 80Kg und somit mehr als diese armen Leute
selber wiegen. Das Gewicht selber ist gar nicht mal das größte Problem,
vielmehr ist es der Weg, denn dieser führt immer hübsch über Betontreppen
bergauf. Zu siebt hatten wir fünf Rucksäcke, wo einer definitiv nicht mehr als
5Kg gewogen hat und wir haben schon ganz schön gekeucht auf unserem Weg nach
oben. Man stelle sich das Ganze mit mehr als der eigenen Körpermasse auf dem
Rücken vor und sterben wäre ein willkommener Ausweg. Aller zehn, zwanzig
Schritte haben sie deswegen auch Pausen gemacht und man hatte die Chance sich an
ihnen vorbei zu quetschen und seinen eigenen Weg fortsetzten zu können. Ich
hatte das Gefühl das selbst die chinesischen Touristen die Arbeit dieser Männer
sehr gewertschäzt haben. Und auch wir haben die horrenden Preise auf dem Berg
für Essen ohne schlechtes Gewissen bezahlt, denn immerhin sieht man da wo das
Geld hineinfließt.
Aber
bevor es zum Essen ging, musste natürlich auch ein wenig was dafür getan werden
und so sind wir fleißig bis nach oben gestiefelt, haben wie alle anderen
Chinesen fleißig Fotos geschossen und die wunderschöne Landschaft und das fast
Smogfreie Wetter genossen. Auf dem ersten Gipfel den wir bestiegen haben der
passenderweise 如信峰(ruxinfeng)
Seeing-is-believing-Peak heißt, haben wir nicht nur knuffige kleine
Eichhörnchen gesehen, sondern zur Überraschung von uns allen auch Affen (tibetische
Makaken um genau zu sein). Ich selber habe sie nur aus sicherer Entfernung
gesehen, aber auch so waren sie doch beeindruckend groß. Als erstes dachten wir
bei dem riesen Fellknäuel, das da in rasender Geschwindigkeit den Berg runter
rennt, handelt es sich um einen kleineren Bären. Aber das hat sich zum Glück
als falsch herausgestellt. Neben den
aggressiven Affen, die sich von Touristen füttern lassen, hatte ich jedoch mit
einem ganz anderen Problem zu kämpfen: der Höhenangst. Das mir das zum
Verhängnis werden könnte war mir von vornherein bewusst und ich hatte auch die
Anderen schon vorgewarnt, die dann zum Glück auch auf unglaublich süße Art und
Weise darauf Rücksicht genommen haben. So haben sie mich immer wieder motiviert
noch ein kleines Stückchen weiter zu gehen und mich sogar an die Hand genommen,
damit auch ich die wunderschöne Sicht bewundern kann. Denn im Huangshangebirge
auf einem Gipfel zu stehen bedeutet mehr oder weniger nach allen Seiten ins
bodenlose Nichts zu schauen. Naja, ganz so schlimm ist es nicht, aber die
steilen Bergflanken haben es schon in sich. Aber die habe ich dann doch
irgendwann gemeistert, doch dazu später mehr.
Zuerst
standen wir jedoch vor der Frage, ob wir uns jetzt wirklich beeilen und den Berg mehr
oder weniger runter rennen um den letzten Bus zurück zum Hostel zu erwischen
oder ob wir uns ein Zimmer im teuren Berghotel nehmen. Die Wahl fiel dann auf
Letzteres, denn so bestand die Möglichkeit den Sonnenauf- und Untergang
anzuschauen. Da nur zwei von uns einen Reisepass dabei hatten, haben wir uns dann spontan alle in ein kleines Zimmer gequetscht. Nachdem wir den
Sonnenuntergang dank zu vieler Wolken leider nicht gesehen haben, wurde
im lokalen Supermarkt nach allem essbaren gesucht, denn das Essen im Hotel war
uns dann doch zu teuer. Gefunden haben wir jedoch nur ziemlich alte und weniger
leckere Mantou 馒头 (im Prinzip Hefeklöße), noch
ekeligere Maiskolben und dafür umso leckere Kekse und Kräcker. Solch ein Festmahl ist besonders gut nachdem
man den ganzen Tag schon nur Kekse, Kräcker und ein wenig Reis gegessen hat.
Aber wir sind ja hart im Nehmen und somit haben wir zumindest etwas zu erzählen
J
Da es sonst nicht zu tun gab und auch die Bettverteilung schon ausdiskutiert
war, haben wir Scharade gespielt. Das mag besonders die Mama-Papa-Generation
unter euch überraschen, aber ja, die Jugend von heute kann tatsächlich auch
ohne Technik und Alkohol jede Menge Spaß haben und den hatten wir auf jeden
Fall. (Sollte mal wieder jemand nach Worten für Pantomime suchen: das
Dschungelbuch und König der Löwen eignen sich super dafür!) An einem Punkt
haben wir uns sogar so laut über die pantomimischen Darstellungskünste gefreut,
dass wir beschlossen leiser zu sein, denn wir hatten das Gefühl es sei schon
recht spät. Nach einem Blick auf die Uhr, es war noch nicht einmal um acht, haben
wir das dann aber wieder verworfen. Sind allerdings trotzdem ziemlich früh ins
Bett, denn wir wollten ja den Sonnenaufgang nicht verpassen. Flavia, Fred und
ich haben es uns auf dem Boden gemütlich gemacht und die anderen haben die
Betten zusammen geschoben und dort versucht zu schlafen, denn das ist leider
nicht so einfach, denn erst schnarcht der Eine, dann der Andere, dann muss der
Nächste aufs Klo und muss über alle anderen drüber klettern und dann reichen
die Decken nicht aus und es ist eiskalt. Als dann um fünf Uhr früh der Wecker
klingelte war ich schon sehr froh aufstehen zu können.
Als
wir dann alle unsere Sachen angezogen hatten und so schön dick eingemummelt
losgestiefelt sind, dem Sonnenaufgang entgegen. Wir hatten uns zum Glück schon
am Tag zuvor eine geeignete Stelle herausgesucht und uns dann dort breit
gemacht, denn kurze Zeit später kamen Massen an Chinesen und wir waren froh so
zeitig aufgestanden zu sein. Es gab dann noch so einiges Gedrängel, aber im
Großen und Ganzen konnten wir den Sonnenaufgang schmerzfrei genießen. Die
Meisten sind dann auch gegangen bevor die Sonne wirklich aufgegangen war (dank
der Wolken konnte man sie nicht direkt sehen) und wir hatten unsere Ruhe um
unser Reste-Frühstück vom Vortag zu genießen.
Und
dann ging es auch schon weiter, leider hatten sämtliche Touristengruppen die
gleiche Idee und so waren wir für kurze Zeit zwischen ihnen gefangen, konnten
allerdings entkommen, als wir einen Abzweig zum Lila-Wolken-Gipfel genommen
haben. Von dort hatten wir dann auch einen wunderschönen Blick auf die Gipfel,
welche wir an diesem Tag bezwingen wollten. Dort haben wir dann auch zum ersten
Mal seit einer Ewigkeit einen strahlend blauen Himmel gesehen. Was für ein
Erlebnis! Der nächste Abschnitt war mal wieder eine Herausforderung für mich,
denn es ging ziemlich weit oben am Berg immer hübsch auf einem recht schmalen
Pfad entlang, der teilweise sogar nur aus an den Berg geklebtem Beton bestand.
Aber dafür wurde man mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.
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Man beachte die Linie am Berg im Hintergrund, dass ist der Weg! |
Landschaftsmäßig
war das wohl der schönste Teil des ganzen Ausflugs. Da unsere Karte keine Höhenangaben hatte,
wussten wir nicht dass uns dieser Weg langsam aber sicher dem Boden näher
bringt, jedoch dass es einen anderen Weg zurück gibt. Diesen haben Flavia, Fred
und ich dann auch genommen, denn am Ende des nächsten Abschnitts sollte ein
Teil kommen, wo man nur an einer Wand klebt, unter den Füßen nur ein paar
popelige Holzbretter, danach Nichts und zum Festhalten nur eine Eisenkette. So
etwas wäre ja aus Sicherheitsgründen in Deutschland strengstens verboten, aber
für die Adrenalinjunkies ist das doch eine nette kleine Abwechslung. Da ich
definitiv nicht zu dieser Gruppe gehöre, habe ich beschlossen den Weg zurück zu
gehen und mich später wieder mit den Anderen zu treffen, aber da haben Flavia
und Fred sich erboten mit mir zusammen zurück zu gehen, was ich super süß fand.
Also wurde nicht lange gezögert, die Wasser- und Keksvorräte aufgeteilt und
weiter ging es. Für die Anderen weiter nach unten und für uns wieder zurück
nach oben. Unterwegs war der Weg teilweise so schmal dass nur eine Person
darauf gehen konnte, was sich nicht besonders gut macht, wenn einem Horden an
Touristen entgegen kommen. Da es sich hier natürlich nur um Chinesen handeln
konnte, mussten dann natürlich auch noch Bilder von uns geschossen werden, was
mich halb wahnsinnig gemacht hat.
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Hier würden jedem die Knie schlottern |
Denn nicht nur dass meine Beine von der
Anstrengung und der bodenlosen Tiefe unter und neben mir schlottern. Nein, dann
wird mir auch noch gesagt: lächle doch mal eine bisschen mehr! Großartig! Ich
glaube an diesem Punkt war ich wirklich kurz davor einfach rücksichtslos durch
die Menschenmassen zu stürzen und jeden beiseite zu schieben der mir im Weg
ist, ohne Rücksicht auf Verluste. Irgendwie haben wir es dann doch unbeschadet
wieder den Berg hinauf geschafft (ja, den Chinesen geht’s auch noch gut) und
sind dann weiter gekraxelt zum Fliegenden Stein 飞来石
(feilaishi) und zum höchsten Punkt (1841m) unserer Tour, dem
Helle-Spitze-Gipfel 光明顶 (guangmingding). Dort hatte man
dann wirklich einen 360°Grad-Blick über das gesamte Gebiet des Huangshan und
es wäre unglaublich schön gewesen, wenn die Nebel- (oder Smog-?)Schwaden nicht
gewesen wären. Natürlich war es trotzdem schön, wie die anderen Gipfel und
Berge einem zu Füßen liegen. Und dann ging es auch schon wieder nach unten.
Unterwegs haben wir dann tatsächlich Lastenträger gesehen, die zwei Frauen in
einer Art Sänfte nach oben getragen haben. Das war wirklich unglaublich! Ich
versteh ja, dass es anstrengend ist, aber wenn mir das zu viel ist, dann geh
ich nicht in die Berge und dort gab es ja dann auch bis fast ganz oben einen
Lift, also wirklich kein Grund sich tragen lassen zu müssen.
Als
wir uns dann mit den Anderen wieder vereinigt hatten, mussten wir uns schon ein
wenig sputen, denn laut unserer Informationsquelle sollte der letzte Bus zurück
in die Stadt um fünf fahren. Das hieß wir hatten knapp zwei Stunden Zeit, das
Problem war nur das die anderen einmal komplett den Berg herunter gelaufen sind
und dann wieder komplett hoch und dementsprechend erledigt waren. Kein Problem
dachten wir uns, dann laufen wir halt zur Kabinenbahn, dann schaffen wir das.
Ja, aber da wir in China sind musste irgendetwas schief gehen. Als wir noch ca.
10km vor uns hatten, wurde uns von entgegen kommenden Leuten gesagt, dass die
Bahn nicht fährt. In 1 1/2Stunden 10km bergab laufen? Nicht möglich sagt ihr
jetzt? Da habt ihr vollkommen Recht! Besonders da es nicht die ganze Zeit
bergab ging, sondern immer mal wieder bergauf und dann wieder runter und hoch
und runter und hoch. Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch recht entspannt, da man
ja immer noch ein Taxi nehmen kann.
Allerdings hatten wir den Sonnenuntergang nicht mit einberechnet, der ja
dank hoher Berge noch ein wenig eher kommt, als im Flachland. Wir sind dann
also für ca. eine Stunde auf einer immer dunkler werdenden Treppe den Berg
runter gerannt, haben ganz chinesisch alle anderen Chinesen aus dem Weg
geschubst (oder zumindest uns an ihnen vorbei gedrängelt) und waren dann im
Stockdunklen kurz vor um sechs an der Busstation um den wahrscheinlich letzten
Bus des Tages zu erwischen. Da hatten wir wirklich noch einmal Glück, denn wir
waren alle komplett erledigt, hatten Hunger und das dringende Bedürfnis zu duschen,
denn keiner von uns hat denn Abend vorher im Hotel geduscht und natürlich hatte
auch keiner Wechselsachen dabei und somit ging von unserer Gruppe ein leicht
unangenehmer Geruch aus. Vielleicht kann man das auch als Gestank bezeichnen.
Als
wir dann zurück im Hostel, gesättigt und geduscht waren, haben Fred, Flavia und
ich beschlossen uns noch die Altstadt von Huangshan Stadt anzuschauen und das
hat sich als eine sehr gute Idee herausgestellt, denn dort gibt es eine Straße
oder besser einige Straßenzüge, welche wirklich sehr alt sind. Die Häuser sahen
genauso aus, wie man das aus alten chinesischen Filmen kennt oder sich vielleicht
vorstellt. In den Straßenteilen befanden sich dann Läden für Kalligrafie,
Malerei, Tee und ähnliche künstlerischen Dinge. Da es schon recht spät war,
haben die Läden jedoch langsam alle zu gemacht und das nicht mit einer Tür die
man abschließt oder wie die Chinesen mit einem Vorhängeschloss versieht,
sondern mit langen Holzbrettern, welche man in die für sie vorgesehene Schienen
einhängt. Wir haben uns dann spontan noch auf einen kleinen Schlummertrunk in
ein Café gesetzt und ich hab mir von dem Besitzer (auf Chinesisch) erklären
lassen wie oft man denn seinen Tee aufgießen kann und wann man es bleiben
lassen sollte (zweimal ist wohl das Beste, nach dem dritten Mal wird es Brühe).
Nach
einer (mal wieder) viel zu kurzen Nacht ging es dann am Sonntagmorgen zum
Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Nanjing. Diesmal konnte man sogar etwas
mehr von der Landschaft sehen, die wunderschön ist. Hügel und teilweise
goldgelbe und rote Bäume, Reisfelder, Kühe und Bauern, mit komplett verschmutzten
Flüssen und Seen, Hochhäuser die einfach so ins Nichts hinein gebaut werden und
natürlich immer schlechter werdender Luft.
Dieser
Ausflug hat mir und den Anderen doch wirklich gut getan und wir hatten nicht
nur Zeit, mal wieder etwas anderes außer Häusern und den immer gleichen Dingen
zu sehen, sondern sind uns dadurch auch alle viel näher gekommen und konnten
uns noch besser kennenlernen. Das ging dann sogar soweit, dass man sich das
Essen ohne zu Fragen geteilt hat oder sich einfach mal umarmt hat, wenn einem
danach war und keiner stellt Fragen oder gibt einem merkwürdige Blicke (naja,
von den Chinesen kommen die natürlich immer noch).
So
ich glaube das war genug erzählt. Sollte irgendjemand mal die Gelegenheit
bekommen sich die Gelben Berge anzuschauen, dann kann ich das nur wärmstens
empfehlen!
Allerliebste
Grüße von eurer Jana
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Ich und meine Nippelmütze beim Sonnenaufgang |
PS.:
Bitte wundert euch nicht über meine möglicherweise merkwürdig klingende Ausdrucksweise,
ich merke selber dass mein Deutsch mit Woche zu Woche schlechter wird und
entschuldige mich dafür, werde es aber nicht ändern können.