von Einer die auszog die Welt zu erkunden Teil 2

Samstag, 30. August 2014

Der Weg ist das Ziel, aber manchmal will man trotzdem einfach nur ankommen

Hallo Freunde der Sonne,

wie ihr sehen könnt bin ich gut in Nanjing angekommen und das obwohl meine Weg hierher doch etwas abenteuerlich war. Der Flug nach Hongkong war streckenweise okay, aber insgesamt nicht so schlimm wie erwartet. Bis auf die Tatsache dass ich zwischen zwei Chinesen eingeklemmt war und das für über zehn Stunden lang. Naja, ich hab es überlebt! In Hongkong hatte ich dann sage und schreibe 50 Minuten zum Umsteigen und hatte schon ein wenig Panik, dass es mein Gepäck nicht schafft (ist mir leider schon einmal passiert) aber auch das ging gut. Dafür hat sich jedoch der Start in HK gelohnt, denn die vielen kleinen und größeren und vor allem grünen Inseln mit den nadelartigen Hochhäusern in dem wunderschön blauen Meer sah schon sehr beeindruckend aus. Garniert war das ganze noch mit einem blauen Himmeld er mit Wattebauschwolken gespickt war. Da wär ich doch gern von einer Wolke zur nächsten gehüpft!
Bei meiner Ankunft in Shanghai sah das Ganze dann schon anders aus. Da hat es geregnet und man konnte durch die Wolken (oder Smog?) absolut nichts sehen. Aber zum Glück musste ich nicht raus, denn nachdem ich meinen viel zu schweren Rucksack auf hatte ging das Abenteuer los. So bin ich erstmal (eine gefühlte Ewigkeit) den Hinweisschildern hinterher. Hierbei muss ich sagen, dass Hinweisschilder die beste Erfindung der Menschheit sind! Ziel war der Transrapid. Den hab ich dann auch ganz schnell gefunden, mir ein Ticket gekauft, los ging es und schon war ich da, irgendwo am Stadtrand von Shanghai. Denn da der wundervolle Transrapid bei dieser Fahrt 300km/h fährt (zumindest ist das meine Theorie), fährt er nicht bis in die Innenstadt. Also ging es für mich weiter mit der Metro, zweimal umgestiegen und ich war am Hauptbahnhof von Shanghai. Auf der Suche nach einem Ticket bin ich dort fast gescheitert, denn leider stehen zwar überall Automaten, doch dafür braucht man einen Personalausweis, denn ich leider nicht habe. Zum Glück hat sich eine sehr nette Chinesin gefunden, die mit mir zum Ticketschalter gegangen ist und mir beim Erwerb dieses Stückchens Papier geholfen und mich dann sogar zum Gleis gebracht hat. Ja ihr Lieben, das Gute im Menschen existiert noch! Jetzt konnte es weiter gehen. Ab zum Zug, einmal an das andere Ende gelaufen (der war so lang das ich das Ende nicht sehen konnte!) und auf nach Nanjing. Hier ein kurzes Beispiel für das überaus billige und effiziente China (bei dem man auch nicht von gemeinen Taxifahrern übers Ohr gehauen wird ;)): der Zug war pünktlich, die Strecke war ca. 500km lang, wir haben noch drei Stopps in anderen Städten eingelegt, haben dafür 1h40Min. gebraucht und bezahlt habe ich für den ganzen Spaß 6,15€. Da sollte sich die Deutsche Bahn wirklich mal eine Beispiel dran nehmen!
Jedoch hörte der Spaß für mich in Nanjing auf. Zwar war es kein Problem wiederum noch zweimal mit der Metro zu fahren, aber dann den Weg zum Hostel zu finden kam einer Schatzsuche gleich. Denn leider hatte ich keine Adresse, sondern nur einen Googlemaps-Ausdruck, wo keine Straßennummer zu sehen war. Ich also los, hab hin und wieder jemanden gefragt, bis ich auf der richtigen Straße war und dann ganz verzweifelt, aber viel mehr durchgeschwitzt, in einem Hotel nachgefragt hab. Mit ein wenig rumtelefonieren und diversen Übersetzungen und noch viel mehr Übersetzungsversuchen wurde ich dann wieder meiner Wege geschickt. Das Ganze mit 25kg auf dem Rücken: weniger lustig! Die Einzigen die das ganze recht lustig fanden, waren alle kleinen Kinder die auf mich zeigten und ihre Eltern auch noch auf mich aufmerksam machen mussten. Und so erwartet mich eine Kreuzung weiter jemand aus dem Hostel und hat mich sozusagen an die Hand genommen. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich dieses sogenannte Hostel nie im Leben gefunden hätte, selbst wenn ich die komplette Adresse gehabt hätte. Denn das Hostel besteht aus zwei oder drei Räumen in einem Hochhaus in dem sich unten nur Banken befinden und auch sonst nichts ausgeschildert ist. Aber ich hab es ja zum Glück doch noch hierher geschafft. Der nächste kleine Schock erwartete mich als ich meinen Rucksack auf mein Bett fallen lies und ein laut vernehmilches "klonck" an mein Ohr drang. Das Bett hat leider keine Matratze, sondern (nach eingehender Untersuchung) nur eine Holzplatte auf der eine zwei cm dicke "Matratze" aus zusammengepresstem Holz liegt, darauf noch eine Fließdecke und fertig ist das Bett.
Blick aus meinem Zimmer im Hostel aus dem 10. Stock (sieht übrigens so schlecht aus weil die Fenster nicht geputzt sind)

Aber genug der Jammerei. Ich hab mich dann gleich nach meiner Ankunft einer Chinesin angeschlossen und wir waren shoppen. Naja, sie war shoppen und ich hab versucht sie zu beraten, aber eigentlich ging es mir nur darum nicht gleich ins Bett zu gehen und wieder ins Chinesisch rein zukommen. Die deprimierende Erkenntnis war dabei: mein Chinesisch ist noch schlechter als noch vor einem Monat, da ich seit der Prüfung Ende Juli absolut gar nichts mehr damit zu tun hatte. Doch bin ich ein positiv denkender Mensch und hoffe oder nein, bin der Überzeugung, dass ich am Ende des Studiums hier ein recht gutes Chinesisch haben werde!
Heute habe ich erstmal einen faulen Tag eingelegt, den ich mir meiner Meinung nach verdient hab nach den letzten Tagen, den ich mit der Schokolade die mir meine allerliebste Lieblingsmuddi mit auf den Weg gegeben hat (Danke nochmal dafür!) und einem guten Buch genieße. Zumindest war ich heut schon mal draußen und hab mir eine chinesische Sim-Karte und einen Stadtplan besorgt. Und morgen geht es dann mit Sight-seeing etc. los.

Achja, die Standartfragen: 1. Wie ist das Wetter? - Bisher recht schön, zwar etwas schwül, aber bei ca. 25°C, Sonne, blauem Himmel mit hin und wieder Wolken doch recht angenehm. Zumindest besser als 15°und Regen! 2. Wie viel Zeitunterschied gibt es? - 6 Stunden.

Das war es erstmal von mir, bevor ich mit der Schokolade noch den ganzen Laptop verklebe :)
Allerliebste Grüße von eurer Jana aus dem fernen China oder wie der Chinese sagt 拜拜 baibai!

Dienstag, 26. August 2014

Und ab geht die Post, ach nein das Flugzeug



So, morgen geht es nun endlich los! Zumindest erstmal bis Frankfurt am Main. Dort werde ich bei einem netten Couchsurfer noch eine Nacht verbringen und dann am Donnerstag losfliegen. Zuerst geht es nach Hongkong und dann nach Shanghai. Nein, ein Weiterflug nach Nanjing ist nicht geplant, denn ein Direktflug dorthin wäre ja auch viel zu teuer, deswegen lande ich in Shanghai. Wie ich von dort nach Nanjing komme, darüber hab ich mir noch nicht all zu viele Gedanken gemacht, da ich weiß dass ich zuerst zum Hauptbahnhof von Shanghai muss und von dort mit dem Zug weiter. Kann ja eigentlich nicht so schwer sein! Ich spring also mal wieder voll ins kalte Wasser und hoffe, dass mein chinesisch mich nicht im Stich lässt. Wenn ich es dann (ich gehe mal davon aus das ich es schaffe) bis nach Nanjing geschafft habe, werde ich mich erstmal in ein Hostel einquartieren (das ist sogar schon gebucht!). Und dann... Ja was dann? Netterweise hat mir meine Uni zu diesem Teil nicht all zu viele Infos gegeben. Ich werde wohl auf den Campus gehen (die sind etwa wie die Amerikanischen, also wie eigene kleine Städte) und dort das Ausländerstudentenbüro suchen. Das könnte sich als spannend erweisen, da der Campus wie gesagt recht groß ist. Und nein, ich habe keinen Ansprechpartner, keine Gebäudenummer, geschweige denn eine Zimmernummer. Allgemein hat sich die Uni recht bedeckt gehalten mit sämtlichen Infos, so weiß ich auch überhaupt nicht wann die Uni losgeht (nur wann ich mich anmelden muss) , wo ich wohnen werde und kleine Details die mich einfach ein wenig ruhiger schlafen lassen würden wenn ich sie wüsste.
Aber genug des Gejammers, denn zum Glück bekomme ich ein wenig Unterstützung von einem kleinen Koala und Kurt dem Schredder, ein kleines Känguru. Wenn ihr euch jetzt denkt: "Wie will sie das denn schaffen in der großen weiten Welt, wenn sie noch nicht einmal auf Kuscheltiere verzichten kann?", dann kann ich euch nur sagen: Nein, man ist niemals zu alt für Kuscheltiere!

Und damit sag ich Tschüss und bis in ca. einem Jahr!
Ihr hört wieder von mir, wenn ich in China bin :)

PS.: beim nächsten Mal gibts dann auch endlich Bilder.

Samstag, 23. August 2014

Aller Anfang ist schwer

Hallo ihr Lieben,

nun verschlägt es mich schon wieder hinaus in die große weite Welt. Wohin fragt ihr? Ans andere Ende der Welt natürlich! Genauer gesagt nach China. Dort werde ich mich für zwei Semster der chinesischen Küche, der Kultur, den Menschen und vorallem der Sprache nähern oder besser gesagt mich mitten rein werfen. Zu meiner Zentrale habe ich dafür Nanjing auserkoren. Für alle deren Geografiekenntnisse nicht so gut sind: Nanjing liegt etwa 300 km westlich von Shanghai, was wiederum in der Mitte der Ostküste liegt. Wenn man die Einwohnerzahl nur direkt bis an die Stadtgrenze nimmt, dann leben dort ungefähr 5,5 Mio Menschen. Zählt man die dicht besiedelten Gebiete außerhalb der Stadtgrenze mit, dann sind es etwa 7,6 Mio. Menschen. Damit ist Nanjing doch eine gemütlich kleine Stadt in der es sich ganz gut leben sollte (zumindest für chinesische Verhältnisse).
Doch bevor ich meine Abenteuer auch nur beginnen kann, standen mir ganz andere Aufgaben bevor, welche teilweise schon recht stark an meinen Nerven gezehrt haben. So bekam ich Ende Juli eine Mail von der Uni an der ich studieren werde (das ist die Nanjing Normal University oder auch 南京师范大学) und wurde nach meiner Adresse gefragt, damit man mir die Unterlagen für das Visum zuschicken könne. Man muss dazu sagen, dass ich schon bei meiner Bewerbung die Adresse angeben musste. Nachdem ich eine kurze Schocksekunde (vielleicht war es auch eher ein Schocktag) überwunden hatte und gewünschte Angaben machte, bekam ich dann auch nach nicht einmal zwei Wochen meine Unterlagen. Zum Glück hat die Uni wenigstens in der Hinsicht ihr Köpfchen angestrengt und den Brief per Luftpost geschickt, denn anderenfalls wären die Unterlagen nicht mehr rechtzeitig bei mir angekommen, denn per Schiff dauert das schon so seine sechs Wochen.
Der Rest des bürokratischen Hickhacks hat sich aber ganz einfach und schnell regeln lassen und so sitzte ich jetzt eine Woche vor Start hier aus einem Chaos von Dingen die ich mitnehmen muss oder auf keinen Fall mitnehmen darf und mich aber (die Frauen dieser Welt verstehen mich wahrscheinlich alle) überhaupt nicht entscheiden kann. Aber zum Glück ist bis zum finalen Entscheid noch ein wenig Zeit.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen von meinen Abenteuern und werde euch auf alle Fälle immer auf dem möglichst aktuellen Stand halten. Über Kommentare und Grüße freu ich mich natürlich auch immer ;)

Von mir gibts jetzt erstmal viele liebe Grüße und bis zum nächsten Mal
eure Jana