Hallihallo ihr Lieben,
nur so zur Vorwarnung das wird
wahrscheinlich mal wieder ein etwas längerer Eintrag, denn nicht nur hab ich so
einiges erlebt, sondern, nein, ich bin heute auf den Tag genau schon einen
Monat hier in Nanjing, China, das Ende der Welt! Ih finde das ist es wert
erwähnt zu werden.
Wie ihr vielleicht schon mitbekommen
habt, hab ich mich hier super eingelebt, viele Freunde gefunden (ja auch
chinesische!), mich definitiv an den Verkehr gewöhnt, an das Essen sowieso (ich
muss mitlerweile auch nicht mehr weinen wenn ich scharfes Essen esse,
allerdings brennt im und um den Mund immer noch alles, aber ein Fortschritt ist
es trotzdem schon mal), die Uni ist okay (nicht besonders spannend, aber
ertragbar) und das Wetter ist nur meistens deprimierend, aber nicht immer.
Naja, manchmal ist die Uni auch
eigentlich ganz interessant, besonders wenn wieder Märchenstunde bei meiner
Klassenlehrerin ist.
Thema heute war der Drache 龙 (long). Jeder (oder zumindest fast jeder) verbindet mit China den Drachen, warum das so ist habe ich heute erfahren. Bevor das chinesische Kaiserreich entstand, bestand China (was es zu diesem Zeitpunkt in dem Sinne ja nicht gab) aus vielen verschiedenen Stämmen, jeder hatte so seine eigene Kultur, Geschichte, Sprache, etc. wie das halt so ist mit verschiedenen Völkern. Irgendwann vor wahrscheinlich 3000-4000 Jahren (Belege dafür gibt es leider keine) haben sich die einzelnen Stämme dann zusammengeschlossen. Man hat viel hin und her überlegt wie man diesen Zusammenschluss öffentlich zur Schau stellen kann und dachte sich: hey, ein Tier wär doch nicht schlecht. Das ist allerdings auch eher schwierig wenn jeder Stamm ein anderes Tier bevorzugt. Doch irgendeine clevere Seele dachte sich, dann kreieren wir halt ein neues Tier, so wir gerade einen neuen Stamm/Staat kreiert haben. Dabei kam der Drache raus. Der hat den Körper einer Schlange, den Kopf eines Schweines, die Ohren einer Kuh, Die Schuppen vom Fisch (an dieser Stelle ignorieren wir mal das Schlangen auch Schuppen haben), das Geweih eines Hirsches und die Krallen eines Adlers. Der Drache symbolisiert also nicht nur ein langes Leben, Glück und Zufriedenheit, sondern ursprünglich symbolisierte er die Einheit Chinas.
Thema heute war der Drache 龙 (long). Jeder (oder zumindest fast jeder) verbindet mit China den Drachen, warum das so ist habe ich heute erfahren. Bevor das chinesische Kaiserreich entstand, bestand China (was es zu diesem Zeitpunkt in dem Sinne ja nicht gab) aus vielen verschiedenen Stämmen, jeder hatte so seine eigene Kultur, Geschichte, Sprache, etc. wie das halt so ist mit verschiedenen Völkern. Irgendwann vor wahrscheinlich 3000-4000 Jahren (Belege dafür gibt es leider keine) haben sich die einzelnen Stämme dann zusammengeschlossen. Man hat viel hin und her überlegt wie man diesen Zusammenschluss öffentlich zur Schau stellen kann und dachte sich: hey, ein Tier wär doch nicht schlecht. Das ist allerdings auch eher schwierig wenn jeder Stamm ein anderes Tier bevorzugt. Doch irgendeine clevere Seele dachte sich, dann kreieren wir halt ein neues Tier, so wir gerade einen neuen Stamm/Staat kreiert haben. Dabei kam der Drache raus. Der hat den Körper einer Schlange, den Kopf eines Schweines, die Ohren einer Kuh, Die Schuppen vom Fisch (an dieser Stelle ignorieren wir mal das Schlangen auch Schuppen haben), das Geweih eines Hirsches und die Krallen eines Adlers. Der Drache symbolisiert also nicht nur ein langes Leben, Glück und Zufriedenheit, sondern ursprünglich symbolisierte er die Einheit Chinas.
So jetzt aber wieder zurück in die
Gegenwart, hier habe ich zwar keine echten Drachen getroffen, aber doch so
einiges erlebt. Also weiter geht’s!
Von meinem Kalligrafie Kurs hab ich
euch ja schon erzählt und diese Woche hat es tatsächlich geklappt und der Taiji
Kurs konnte auch endlich stattfinden. Genauer gesagt handelt es sich dabei um
Taijiquan 太极拳, auch bekannt als
chinesisches Schattenboxen. Ursprünglich war das mal ein Kampfsport, aber
mittlerweile wird es eher für Gymnastikübungen und die Bewegungslehre verwendet
und man kann teilweise schon nicht mehr von Kampfsport reden. Aber nichts desto
trotz erfreut sich diese Sportart hier in China an regen Teilnehmer und ist
deswegen auch ein Volkssport. Dass kann ich mir natürlich nicht nehmen lassen,
als Freund des Kampfsportes und hab mich sofort in die Teilnehmerliste eingetragen.
Hier nun zum eigentlichen Sport. Die Bewegungen sind bisher (war ja auch erst unsere erste Stunde) sehr langsam und gehen fließend in einander über. Zwar sieht das alles noch recht wackelig aus, aber das wird auch noch. Unser Lehrer, ein kleiner irgendwie knuddelig aussehender Chinese möglicherweise in den 40er (aber wer kann bei Asiaten schon sagen wie alt die wirklich sind), der eine sehr entspannte Ausstrahlung hat an der man erkennt dass man einen Meister seines Faches vor sich stehen hat. Der Gute ist nämlich Kampfkunstlehrer an unserer Uni und ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese auch hier einer regen Teilnahme erfreuen. Anfangs hat er uns jedenfalls erstmal eine Einführung in das Taiji gegeben, Sprachbedingt hab ich leider nur so viel verstanden wie ich euch bereits geschrieben habe, achja, es gibt viele verschiedene Richtungen davon (wer hätte das gedacht). Ein wenig hat es mich geärgert dass ich nicht mehr verstanden habe, denn er hat sehr langsam und klar geredet, aber was will man machen wenn das Vokabular fehlt. Naja, seine Anweisungen zu den Techniken versteh ich auf jeden Fall und das ist meiner Meinung ja die Hauptsache. Jedenfalls hat diese Stunde richtig viel Spaß gemacht, denn obwohl es auch hier nicht witzig war, hat man sich danach irgendwie tiefenentspannt gefühlt. Beim Trainieren selber hat man richtig gemerkt wie bei jeder Bewegung alle Muskeln im Körper angespannt werden und erst wieder gelöst werden, wenn es zur nächsten Bewegung übergeht. Ja ich muss sagen, das ist genau was ich gebraucht habe, nachdem man den Großteil des Tages doch nicht so viel von der üblichen Bewegung zu spüren bekommt.
Hier nun zum eigentlichen Sport. Die Bewegungen sind bisher (war ja auch erst unsere erste Stunde) sehr langsam und gehen fließend in einander über. Zwar sieht das alles noch recht wackelig aus, aber das wird auch noch. Unser Lehrer, ein kleiner irgendwie knuddelig aussehender Chinese möglicherweise in den 40er (aber wer kann bei Asiaten schon sagen wie alt die wirklich sind), der eine sehr entspannte Ausstrahlung hat an der man erkennt dass man einen Meister seines Faches vor sich stehen hat. Der Gute ist nämlich Kampfkunstlehrer an unserer Uni und ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese auch hier einer regen Teilnahme erfreuen. Anfangs hat er uns jedenfalls erstmal eine Einführung in das Taiji gegeben, Sprachbedingt hab ich leider nur so viel verstanden wie ich euch bereits geschrieben habe, achja, es gibt viele verschiedene Richtungen davon (wer hätte das gedacht). Ein wenig hat es mich geärgert dass ich nicht mehr verstanden habe, denn er hat sehr langsam und klar geredet, aber was will man machen wenn das Vokabular fehlt. Naja, seine Anweisungen zu den Techniken versteh ich auf jeden Fall und das ist meiner Meinung ja die Hauptsache. Jedenfalls hat diese Stunde richtig viel Spaß gemacht, denn obwohl es auch hier nicht witzig war, hat man sich danach irgendwie tiefenentspannt gefühlt. Beim Trainieren selber hat man richtig gemerkt wie bei jeder Bewegung alle Muskeln im Körper angespannt werden und erst wieder gelöst werden, wenn es zur nächsten Bewegung übergeht. Ja ich muss sagen, das ist genau was ich gebraucht habe, nachdem man den Großteil des Tages doch nicht so viel von der üblichen Bewegung zu spüren bekommt.
So
frisch entspannt bin ich dann in den Freitag gestartet und konnte dann auch
abends einen chinesischen Film auf Chinesisch anschauen (der zum Glück
englische und chinesische Untertitel hatte). Gesehen haben den ich und einige
Freunde in einer Sprachschule für chinesisch ganz in der Nähe der Uni, die
immer mal wieder auch bei uns Werbung machen und wie wir festgestellt haben
wirklich nennte Leute beherbergen und man wahrscheinlich öfters dorthin gehen
wird, egal ob zum Lernen, Film schauen oder anderen Veranstaltungen. Ein wenig
kann man das mit dem Konfuzius-Institut vergleichen. Der Film den wir gesehen haben nennt sich Coming
Home 归来 (guilai), bei dem es um die
Auswirkungen der Kulturrevolution auf betroffene Familien geht. Sehr guter
Film, kann ich nur empfehlen. Danach gab es dann auch gleich noch eine
Diskussion über das Thema Kulturrevolution, bei der ich anfangs noch recht gut
mitgekommen bin, dann aber doch nicht nur zu müde war, sondern auch meine
Sprachkenntnisse noch weit genug gereift sind, mal wieder. Ach könnte ich doch
nur schon richtig sprechen! Naja, war aber soweit ich es verstanden hab, aber
trotzdem ganz interessant, besonders der Fakt dass es sich dabei nicht wirklich
um eine Diskussion im herkömmlichen Sinne gehandelt hat, denn Kritik gab es
keine, aber zumindest wurde auf Chinesisch geredet. Das hätte mich tatsächlich
sehr überrascht, wenn dort jemand Kritik geübt hätte (China ist halt doch nicht
Deutschland), zumal die LehrerInnen die dort arbeiten, alle gleichzeitig auch Unterricht
an der Nanjing University geben und bei Kritik sicherlich ganz schnell nicht
nur ihren Job losgeworden wären. Die Maschinerie Unterdrückung China
funktioniert ganz gut, soweit ich das beurteilen kann, denn deutsche
Nachrichten kann ich selbst mit VPN nicht schauen, dafür ist das Internet
einfach viel zu langsam, Instagramm wurde gesperrt (Facebook gibts hier
offiziell ja sowieso nicht) und laut einem chinesischen Jurastudenten besteht
die Regierung aus einer großen Familien, denn auch dort zählen Beziehungen und
Kontakte mehr als eigentliche Fähigkeiten. Ich glaub ich hab euch auch noch gar
nicht von den Videokameras erzählt die überall hängen, stehen und
wahrscheinlich auch versteckt irgendwo angebracht sind. Ein wenig paranoid wird
man dadurch schon, aber wenigstens sind die Kameras und Mikrofone in meinem
Zimmer so gut versteckt dass ich sie
entweder nur nicht sehe oder ich tatsächlich keine habe. So genau möchte ich es
aber glaub ich auch nicht wissen.
besagte Bommeln |
sehr viele abgebrannte Räucherstäbchen |
Pagode des Jiming Tempels |
Als
wir dann genug von Ruhe und Räucherstäbchen hatten, ging es weiter auf die
Stadtmauer von Nanjing 南京城墙 (Nanjing chengqiang). Diese wurde in 28
Jahren von 1366 bis 1393 von mehreren Millionen Menschen aus dem ganzen Land erbaut.
Damals war sie sage und schreibe 35km
lang, heute sind es „nur“ noch 25km, aber trotzdem ist sie immer noch der
Höhepunkt der Stadtmauern auf der ganzen Welt, welche aus Ziegeln erbaut
wurden. Dabei wurde auf jedem Ziegeln eingraviert von wem dieser Ziegel
hergestellt wurde, so konnte man im Falle eines Zusammenbruchs denjenigen
bestrafen. Diese Gravierungen sind selbst heute teilweise noch sichtbar und
machen die Mauer nochmals ein wenig besonderer, denn dies war die größte
Ziegelgravierungsaktion in ganz China.
Irgendwann
wurde uns aber auch das zu bunt (naja, eher wurde das Grau zu trist) und wir
sind noch etwas essen gegangen, bevor es wieder in die Sprachschule zum
nächsten Film ging. Diesmal gab es einen Kongfu-Film (Brotherhood of Blades)
bei dem es um die Befreiung der Ming-Dynastie aus der Hand der Eunuchen geht.
Witzigerweise hatten wir beim Mittagessen schon über die Eunuchen in der Ming-Dynastie
geredet und so hat das dem Tag einen runden Abschluss gegeben. Im Anschluss
haben wir noch kurz auf Chinesisch darüber geredet und ich hab sogar richtig
viel verstanden. Yeah! Es gibt doch hin und wieder kleiner Erfolgserlebnisse.
der Zifeng-Tower, das 7höchste Gebäude der Welt und davor die Pagode des Jiming-Tempel |
Am
Mittwoch geht’s dann für mich zur Feier des Tages zur Regierung von Nanjing und
am Donnerstag kommt Johanna mich dann für ein paar Tage besuchen. Wir haben
zusammen in Leipzig studiert und sie ist jetzt in Xi’an (da wo die
Terrakottarmee steht) und wir werden uns hier einen Bunten machen. Da freu ich
mich schon drauf! Thomas mit dem ich auch zusammen studiert hab, kann leider nicht kommen :( Blöde Polizei in Peking!
So
jetzt aber Schluss, sonst schlaf ich morgen im Unterricht wieder ein und das
wird meiner Smiley-Quote bestimmt nicht gut tun. Bis bald und euch allen eine
schöne Woche! Hey, bei euch ist ja auch Feiertag, feiert dann mal schön!
Allerliebste
Grüße von eurer Jana