meine zweite Woche in China/Nanjing ist nun auch vorbei und ich muss sagen bisher gefällt es mir doch sehr gut hier. An Essen und Verkehr hab ich mich ganz schnell gewöhnt und man könnte fast sagen, dass ich mich hier gut eingelebt habe und mich vielleicht schon ein wenig wie eine Einheimische verhalte. Nicht nur finde ich mich im öffentlichen Nahverkehr halbwegs zurecht (zugegebener Maßen, benutze ich meistens dieselben Linien, aber ich finde es trotzdem erwähnenswert), auch auf der Straße habe ich nicht mehr das Gefühl das mich jedes Auto, Moped oder Fahrrad umfahren möchte (das find ich wirklich erwähnenswert!). Das Chaos, welches einen hier auf den Straßen erwartet ist nämlich gar nicht so chaotisch wie es vielleicht im ersten Moment erscheinen mag. Man muss nur zwei Regeln beachten: 1.Schau den Fahrer nie direkt ins Gesicht, da sie dich sonst erst recht umfahren und nicht um dich rumkurven und 2. verhalte dich wie alle anderen Verkehrsteilnehmer, heißt du stellst dich mit allen anderen schon halb auf die Straße wenn die Ampeluhr ihre 90Sekunden bis zum nächsten grün runterzählt, du auf dem Mittelstreifen stehend ein Taxi heran rufst und die Straße am besten immer dann überquerst, wenn die Chance überfahren zu werden am größten ist. Das bringt mich auch gleich zur nächsten Kuriosität: Bäume die an den ungünstigsten Stellen stehen. In der Mitte einer Treppe oder wie hier im Bild zu sehen ist, auf dem Parkplatz. Aber wahrscheinlich stört es eh niemanden, da sich keiner an die Parkplatzbegrenzungen hält.
Nachdem wir es nun vollständig zurück ins Wohnheim geschafft haben und mal wieder nur mit Minimalschlaf aufgestanden sind, ging es ab zum Frühstück. Ja, ich habe es tatsächlich mal zu einem ordentlichen Frühstück geschafft und obwohl es schon fast mittags war, war es doch sehr merkwürdig eine Nudel-Rindfleisch-Suppe in sich reinzuschlürfen. Dazu gab es noch leckere Jaozi und man war bereit ein wenig zu lernen, bevor der Kreis sich schloss und man auch schon wieder zum Abendbrot gestiefelt ist, Ellens, Tanzen, Minimalschlaf und aufstehen. Zum Sonntag zeitig aufstehen wiederspricht meiner Natur ja noch mehr als es das schon an anderen Tagen tut, aber irgendwie hab ich es doch geschafft und ich hatte sogar noch genug Zeit fix zum Baozimann zu flitzen und mir und meinen Mitstreitern Baozi als Wegzehrung zu besorgen.
| soweit hoch müssen wir noch |
| und oben sind wir |
Irgendwie hab ich mich dann doch nochmal aufraffen können und hab mit Flavia (einer Schweizerin) die wohl beste Nudelsuppe bisher gegessen. Die haben wir in einem sehr kleinen, sehr einfachen (es ist schon fast Frevel es so zu nennen) Restaurant in einer kleinen Straße gefunden. Würde man sowas in Europa sehen, würde man schon um die Straße einen riesen Bogen machen, aber hier sind das meistens die besten Orte um etwas zu essen, denn das Essen ist sehr gut, billig und die Besitzer sind immer für einen Schwatz zu haben.
Gut gesättigt werde ich nun ins Bett gehen und dann morgen in eine neue Woche mit hoffentlich weiteren spannenden Erlebnissen starten.
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Restsonntag!
Liebe Grüße von eurer Jana
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