ich werde euch heute noch ein paar Kleinigkeiten über das Leben auf dem Campus der NNU erzählen. Anfangs hatte ich euch ja schon mal erzählt dass es hier, bis auf einige Vögel, sehr ruhig zugeht. Das hat sich bis jetzt zum Glück auch nicht großartig geändert. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass unsere Uni am anderen Ende der Stadt noch zwei weitere Campuse (was ist die Mehrzahl von Campus?) haben muss, dort sind die Naturwissenschaften und alles andere was nicht mit Musik, Sprache und Geschichte zu tun hat untergebracht (leider auch sämtliche Sportangebote). Deswegen kommt es auch weniger überraschend dass die beiden anderen von neuerer Bauart sind. Für die Geisteswissenschaften scheint man auch hier nicht all zu viel Geld übrig zu haben.
Lernen in der Idylle? Nee, dort haben sich die Mücken schon häuslich niedergelassen. |
Vor meiner Abreise aus Deutschland wurde immer erzählt dass man gut und gerne die ganze Zeit auf dem Campus leben kann, weil es dort alles gibt was man zum Leben braucht, so zum Beispiel nicht nur eine Cafeteria, Drogerien, Waschsalons undso weiter undso fort. Auch da scheine ich Glück gehabt zu haben, denn wir haben außer einem Friseur, einigen ganz kleinen Fressbuden (am anderen Ende des Campus) und einem Tante-Emma-Laden (ich glaube die Chinesen nennen das nicht so, bzw würde das sehr witzig klingen) nichts auf dem Campus.
chinesisches Wohnheim |
Achja, Chinese müsste man sein! |
Gleich um Ecke von den Unterrichtsgebäuden von den internationalen Studenten befinden sich die Gebäude für Musik. Das ist besonders schön, wenn man da vorbei läuft und einem jedes Mal Klaviermusik um die Ohren weht. Weniger schön bzw mittlerweile etwas nervig, sind die Opernsängerinnen. Die hören wir nämlich auch im Unterricht durch das offene Fenster und die haben eine unglaubliche Ausdauer! Ich war ja noch nie ein großer Fan von viel zu hohen Tönen, die angeblich auch noch einen Text haben sollen, allerdings habe ich die Befürchtung, dass man mich am Ende meiner Zeit hier damit jagen kann. Als Ausgleich dafür kann ich aber von meinem Zimmer aus traditionelle chinesische Musik hören, die es bis zu mir in den achten Stcok schafft. Auch lustig sind die alten Chinesen die mit ihren Miniradios über den Campus laufen und dabei in voller Lautstärke alte chinesische Schnulzen hören. Irgendwie hat das Charm! Ich hab mich jetzt auch mal im Radio hören versucht, aber nach einer Stunde verzweifelt aufgegeben, weil die Musik so überhaupt nicht nach meinem Geschmack ist und der Schleim nur so lief, dass ich Angst hatte meinen Laotop damit zu versauen (und wie soll ich euch dann noch irgendwas erzählen). Vielleicht find ich irgendwann noch mal einen Sender der ordentliche Musik spielt. Die Hoffnung jedenfalls stirbt zu letzt!
Das wars erstmal von mir für heute. Wir wollen später noch ins Kino gehen, das wird bestimmt lustig! Ich berichte euch beim nächsten Mal wie witzig :)
Bis dahin liebe Grüße aus dem fast sonnigen Nanjing!
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