von Einer die auszog die Welt zu erkunden Teil 2

Sonntag, 28. September 2014

Merkwürdigkeiten China Teil 3

(Heute ist keine Zeit für Begrüßungen)

Also eigentlich wollte ich euch heute von meiner Woche erzählen, aber wegen eines klitzekleinen Gewitters muss ich jetzt kurz umdisponieren.

Merkwürdigkeit Nr. 3: die Kanalisation

Der Plan für heute Abend war sich mit zwei Freundinnen zum Abensbrot zu treffen. Aus unerfindlichen Gründen war ich eine Stunde zu früh dran (glaubt mir, dass passiert mir nie), aber vielleicht lag es an der schwülen Hitze (35° und Luftfeuchtigkeit bei gefühlten 300%, und sowas nennt sich Herbst!). Ich also kurz nachgefragt wo der Rest bleibt und wurde über mein Missgeschick aufgeklärt, durfte aber netterweise bei Ange noch kurz im Wohnheim unterschlupft suchen. Was mein Glück war, denn nur wenige Minuten später fing es fürchterlich an zu Gewittern. Es hatte vorher schon nett hier und da geblitz und ich dachte mir "Oh ist das süß, ob die Blitze durch den Smog überhaupt zu sehen sind?". Ja, sie sind definitiv zu sehen und zwar besser als mir lieb war. Wir haben uns also das Gewitter aus dem achten Stock angeschaut (irgendwann hab ich einfach nur noch die Augen zugekniffen und mir die Ohren zugehalten, denn es hat ordentlich gerummst). Aber anfangs sah dass alles noch ganz nett aus, wie die Blitze die Wolkenkratzer von hinten angestrahlt haben. Irgendwann sind die dann aber in unmittelbarer Nähe irgendwo eingeschlagen und ich fand es weniger nett, zumal man im ganzen Wohnheim, zwecks sehr dünner Wände, die Reaktionen aller anderer Mitbewohner hören konnte.
So nun aber zurück zur Kanalisation. Nach dem Gewitter kam, wie es sich gehört ordentlich Regen runter und das wirklich nicht zu knapp. Das ganze Prozedere hat sich heute Abend zweimal abgespielt und dementsprechend gab es viel Regen. Aus mir immernoch unerfindlichen Gründen, gibt es aber nur an ausgewählten Stellen (und die sind nicht besonders reichlich) Gullideckel, sodass bei etwas stärkerem Regen kleine Bäche und Seen auf Wegen und Straßen entstehen. Da es nun aber sehr stark geregnet hat, wurden aus den kleinen Bächen größere Flüsse und aus den Seen Meere wo man das Ende nicht mehr gesehen hat. Umso größeren Spaß macht es dann also, wenn es eh dunkel ist und man keine Ahnung hat wie tief das Wasser eigentlich ist bzw wie weit sich See und Fluss dahinstrecken. Ich hatte also die Wahl den kompletten Weg zurück zu gehen (es blitz immer noch) oder, im wahrsten Sinne des Wortes, durch unbekannte Tiefen zumarschieren. Aber ein bisschen Abenteuer muss ja auch sein, also bin ich los und durch den See, da ich vorher schon barfuss über den Campus gelaufen bin hat das an dem Punkt auch nicht mehr gestört, dass meine Füße nass wurden. Lustiger war zu beobachten, wie ein Päarchen sich nicht darüber einigen konnte nun durchs Wasser zu laufen oder nicht (wahrscheinlich stehen die beiden immernoch dort). Als ich den ersten See überwunden hatte, kam eine Chinesin auf mich zu und meinte, du kannst da nicht weitergehen, da ist überall Wasser und ich meinte nur, ja hinter mir auch und ich muss da durch, weil ich dort wohne, dafür hatte sie dann Verständniss. Ich also durch die nächste Rießenfpütze und irgendwie doch heil bei mir im Wohnheim angekommen.

Ich bin mittlerweile am überlegen mir ein paar Gummistiefel zu besorgen, da alles andere Schuhwerk hier keinen Sinn macht. Vielleicht noch Flip-Flops, weil man die schnell ausziehen kann, aber die Wahrscheinlichkeit dass man irgendwo reintritt ist doch immer noch recht hoch.

Also das wars erstmal von mir, ich werde versuchen die nächsten Tage von meinen anderen, weitaus angenehmeren Erlebnissen zu erzählen! Obwohl Uni zum Sonntagmorgen zählt da nicht so ganz mit dazu, dass ist auch der Grund warum ich nicht zum Schreiben gekommen bin, aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte.

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