von Einer die auszog die Welt zu erkunden Teil 2

Montag, 1. September 2014

Schöne neue Welt ... oder so ähnlich

Hallihallo,

der eigentliche Plan für die letzten zwei Tage war ja eigentlich mal ein bisschen Tourist zu spielen, aber wie das Pläne die ich schmiede so an sich haben, sind die von nicht allzu langer Lebensdauer. Spontan bin ich am Sonntag durch die Stadt geschlendert auf der Suche nach meiner Uni. Die hab ich dann auch nach vielen Umwegen gefunden, denn wenn man mit einem Ministadtplan durch die Straßen läuft, dann kann man auch eigentlich nichts anderes erwarten. Zugegebenermaßen bin ich daran selbst schuld, denn leider ist mir erst ein Tag vor Abreise nach China eingefallen, dass ich keinen Reiseführer, Stadtplan oder irgendwas in der Art und Weise weder für Nanjing noch für China besitzte. Deswegen hab ich mir hier spontan ein Buch gekauft, wo alle wichtigen Städte Chinas mit EINEM Stadtplan vertreten sind, dementsprechend sind diese Pläne dann halt auch klein. Aber egal, ich hab es ja trotzdem gefunden.
Unterwegs stand ich schon vor einem Eingang von einer Uni und hab mich schon gefreut dass dort auf einem großen, natürlich roten Banner, aller neuen Studenten herzlich begrüßt werden. Nur leider, leider war das nicht meine Uni, sondern die andere viel größere Uni Nanjings. Ich bin also weitergezogen in der Hoffnung auch so einen netten Empfang zu erhalten. Wurde jedoch in dieser Hinsicht enttäuscht. Dafür hatte ich das Gefühl ein anderes Land zu betreten, alles grün, friedlich, kein Straßenlärm, nur unglaublich laute Vögel (ich schätze mal in einigen Wochen werden die mich ganz schön nerven) und das beste von Allem: alte chinesische Häuser. Alt nicht im Sinne von heruntergekommen, obwohl die meisten Häuser aussehen, als ob sie seit mindestens 20 Jahren von keiner Menschenseele mehr betreten wurden, sondern alt im Sinne von altertümlich, mit geschwungenen Dächern, bemalten Balken und schönen Holzfensterrahmen. Das war doch eine sehr angenehme Überraschung.
Unigebäude von zur Zeit unbekannter Funktion, aber die sehen alle so aus
Gleichzeitig sind die Tage mittlerweile auch eher regnerisch und grau, aber trotzdem noch ziemlich warm, weswegen man das Gefühl hatte sich mitten im Regenwald zu befinden. (Ich glaub die passenden Mückenstiche dazu hab ich auch schon.) Weil ich mir bei dieser Tour jedoch eine nette Blase gelaufen hatte, viel dann der Rest vom Sight-Seeing im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, denn was wäre China ohne einen ordentlichen Regenguss!
Da ich an dem Tag auf dem Campus auch endlich mal einen Plan gefunden hab, der mir sagt wann denn nun eigentlich die Registrierung, die eigentliche Uni etc. losgeht, bin ich nun heute gleich noch einmal hin. Die ganze Aktion war jedoch schon ein weniger angenehmer, da mich eine Ukrainerin aus dem Hostel begleitet hat, die selber noch weniger Ahnung von der Stadt und Langeweile hatte.
Also sind wir wieder zu meiner Uni gelaufen und ich hab mich angemeldet. Das war eine sehr witzige Angelegenheit. Nein, eigentlich überhaupt nicht! Nicht das nicht am Ende alles so funktioniert hat wie es sollte, aber es ist schon sehr nervenaufreibend, wenn man in einem Zimmer sitzt und den (ich nehme an es waren freiwillige) Studenten erklärt, dass man derzeit noch in einem Hostel wohnt, aber da auf keinen Fall wohnen bleiben möchte und auch nicht in irgendein Hotel ziehen möchte, sondern ins Studentenwohnheim. Diese wundervollen Studenten allerdings so gut wie kein Wort Englisch verstehen und das eigene Chinesisch (zum Teil auch der Frustation geschuldet) nicht sehr viel weiter hilft. Doch dann oh Wunder, hat sich doch jemand gefunden, der mir erklären konnte was Phase ist. Wie sich heraus gestellt hat liegt ein Hotel direkt auf dem Campus und hat einige Etagen für internationale Studenten reserviert, außerdem liegt das Studentenwohnheim für internationale Studenten direkt dahinter und für beides muss man sich an der Hotelrezeption anmelden. Merkwürdig, aber andere Länder, andere Sitten! Der Rest der Anmeldung war innerhalb von fünf Minuten erledigt und ich bin zu besagtem Hotel gewackelt und wollte mich dort anmelden. Und auch hier spricht, was für eine Überraschung, keiner an der Rezeption Englisch. Zu diesem Zeitpunkt war mir die Funktionsweise der Hotels/Wohnheims noch nicht ganz klar und ich war sehr verwirrt. Zum Glück waren noch einige andere Studenten dort die Englisch und Chinesisch konnten und mir geholfen haben. Jetzt hab ich also ein Zimmer im Hotel, angeschaut habe ich es mir noch nicht, werde aber morgen dorthin umziehen. Allerdings kann es nicht viel schlimmer sein, als das Hostel, denn solang es Betten hat, welche nicht aus Stein bestehen ist alles in Ordnung!

Ost trifft West, Straßenszene in Nanjing
Weil der Tag noch so viele Stunden hatte und die andere Uni auch gleich um die Ecke liegt, sind wir dann noch zu der anderen Uni gegangen, da die Ukrainerin dort anfängt zu studieren. Der Campus dort ist wesentlich größer, in etwa so groß wie der Innenstadtring von Leipzig, auch ziemlich grün, hat dafür aber nicht so schöne alte Gebäude. Ansonsten sind wir noch ein wenig durch die Stadt gelaufen, auf der Suche nach Essen, einem Buchladen der englische Bücher nicht nur in Lehrmaterialform verkauft und schon wieder Essen.
Was einem hier in Nanjing sehr auffällt ist, dass es zum Einen überall und zwar wirklich überall Banken gibt, in allen Formen, Farben und Größen, für alles und jeden, von jeder Provinz und jeder Stadt. Das Zweite was auffällt ist, dass es fast keine Ausländer zu sehen gibt, außer in Uninähe. Mit Ausländern mein in dem Fall erkennbare Ausländer, wie Europäer, Amerikaner, Afrikaner etc. und irgendwie freut man sich schon hin und wieder mal wieder so ein Gesicht zu sehen, denn dann hat man das Gefühl nicht der einzige Ausländer in dieser rießigen Stadt zu sein.

Das wars vorerst erstmal von mir. Wünscht mir Glück dass ich im Wohnheim eine nette Mitbewohnerin haben werde! Wie immer liebe Grüße von eurer Jana :)

1 Kommentar:

  1. wohnheimbett in dem es sich wie auf steinen liegt? kommt mir bekannt vor...

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